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Viel um die Ohren? Das Herz schlägt bis zum Hals?

Über das Wechselspiel von Körper, Geist & Seele

"Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare."

Christian Morgenstern

Ich bin ein Angstschisser. Und Du?


Mein Magen-Darm-Trakt reagiert regelmäßig sowohl auf herausfordernde, als auch auf schöne emotionale Ereignisse. Lange hat es gedauert bis ich mein "Frühwarnsystem" Körper und meinen Reizdarm akzeptieren konnte.


Denn, wer will das schon. Ausgebremst werden.  Andere gehen doch auch locker flockig durchs Leben. Ich erlebte meinen Körper und vor allem meinen Darm als eine einzige Baustelle statt in mich hinein zu hören und zu erforschen was er mir sagen will.


Lange habe ich meinem Körper die Freundschaft verweigert. Heute sind wir Freunde und ich schenke ihm hin und wieder Aufmerksamkeit. Wie man es bei guten Freunden eben macht, oder?


Er trägt mich, gibt tagtäglich sein Bestes und hat mir schon so einige Sünden verziehen. Hat mal mehr mal weniger gewogen. War Schutz und Geborgenheit für meine ungeborenen Kinder. Heute sage ich mir: schenke Deinem Körper Aufmerksamkeit. Spüre in Dich hinein. Und Du wirst erkennen was er Dir sagen will und was er braucht.

Nur noch diese Erledigung, nur noch diese Mail, diese Fahrt zum Verein, zum Termin, zur Musikschule, nur noch schnell die Spülmaschine ausräumen und die Wäsche aufhängen. Vielleicht schaffe ich es ja noch den Trockner auszuräumen? Haben wir eigentlich noch Obst im Haus, wenn nicht besorge ich das noch schnell...


Schnell - schnell - schnell - oder nebenbei. Am besten alles gleichzeitig und immer schon einen Schritt weiter. Zwischendurch dieses nervige Herzstolpern, Du hast zittrige Hände oder sitzt im Büro und Dein Schädel brummt. Nicht jetzt, denkst Du Dir. Und der Rücken, er tut ja auch schon länger weh...

#

Also erstmal eine Tablette oder ein kurzer Gang zum Arzt, der wird's schon richten. Genervt bist Du, dass Dein Körper gerade nicht so mitmacht wie Du es von ihm erwartet hättest. Ging doch sonst auch immer. 

Sagt die Seele zum Körper: "Sag Du es ihr, auf Dich hört sie."


Nach einer kurzen Anamnese sagt Dir Dein Arzt: Ich kann organisch nichts feststellen. Es ist wohl eher.....


....Psychosomatisch:

wenn bei körperlichen Beschwerden keine konkrete organische Ursache gefunden wird. Psyche (= Seele), Soma (= Körper)

Das Wechselspiel zwischen Körper und Seele



Spätestens dann sollte Dir klargeworden sein, dass Körper, Seele und Geist untrennbar voneinander sind. Das eine bedingt das andere.


Manchmal verlieren wir die Verbindung zu uns selbst. Wenn wir in herausfordernden stressigen Zeiten (häufig unbewusst) funktionieren und uns nicht mehr wirklich wahrnehmen. Dann ist da Herzklopfen, An-/Verspannung oder fällt es Dir schwer Dich zu entspannen oder zu konzentrieren. Um nur einige Symptome für chronischen Stress aufzuzählen.


Psychosomatische Störungsbilder können z.B. durch Stress, Angst, Unglücklichsein oder Alltagskonflikte ausgelöst werden und sich folgendermaßen zeigen:


  • Tinnitus: Auslöser sind oft berufliche Überforderung
  • Schlafstörungen: Ein- und Durchschlafstörungen
  • Migräne / Spannungskopfschmerzen
  • Hitzewallungen: auch unabhängig von Wechseljahren und auch bei Männern
  • Schwindel und Druck im Kopf
  • Ruhelose Beine (Restless-Legs-Syndrom)
  • Broken-Heart-Syndrom: verengte Herzkranzgefäße
  • Reizdarmsyndrom: die häufigste funktionelle Magen-Darm-Störung. Verschiedene Faktoren führen hier zu einer Dysfunktion der "Hirn-Darm-Achse"
  • Fibromyalgie: Patienten haben einen generalisierten Schmerz in 4 von 5 Körperregionen über mindestens 3 Monate
  • Essstörungen / emotionales Essen

Wie eng Körper, Seele und Geist miteinander verbunden sind zeigen die folgenden Redewendungen, von denen Du bestimmt die ein oder andere kennst:


Magen/Darm:

  • Etwas ist mir auf den Magen geschlagen
  • Angstschisser / Schiss haben
  • Sich den A... aufreißen
  • Etwas bereitet mir Bauchschmerzen
  • Eine Sache erst verdauen müssen
  • Ich habe Wut im Bauch
  • Das ist mir sauer aufgestoßen
  • Sich vor Angst in die Hose machen
  • Angstschisser / Konfirmandenblase


Hals:

  • Ich hatte einen Kloß im Hals
  • Etwas schnürt mir die Kehle zu
  • Mein Hals ist wie zugeschnürt


Kopf:

  • Ich zerbreche mir den Kopf
  • Etwas bereitet mir Kopfschmerzen
  • Mir brummt der Schädel


Rücken/Nacken:

  • Alles wird auf meinem Rücken ausgetragen
  • Von etwas gebeugt sein
  • Die Angst im Nacken
  • Die Last auf meinen Schultern
  • Es hat mich erschlagen
  • das steckt mir in den Knochen


Zähne:

  • Zähne aufeinander beißen
  • Sich die Zähne ausbeißen


Haut:

  • Etwas ging mir unter die Haut/an die Nieren
  • Sich in seiner Haut nicht wohl fühlen


Herz:

  • Das Herz schlägt mir bis zum Hals
  • Es hat mir das Herz gebrochen
  • Ich habe etwas auf dem Herzen
  • Mir ist das Herz stehen geblieben


Stimmung/Atmung:

  • Ich bin zu Tode erschrocken
  • Umkommen vor Sorge
  • Ich bin angespannt
  • Ich habe den Halt verloren
  • Das schmerzt mich sehr
  • Mir stockt der Atem
  • Mir blieb die Luft weg
  • Schreckstarre
  • Meine Nerven liegen blank


Sprache:

  • Sprache verschlagen
  • Sich taub stellen


Ohren:

  • Viel um die Ohren haben
  • Ich bin ganz Ohr
  • Ein offenes Ohr haben / um Gehör bitten


Augen:

  • Die Augen vor etwas verschließen


"Angst ist Erregung ohne Atmung"


heißt es in der Gestalttherapie, in der Menschen dabei unterstützt werden, wieder in Kontakt mit ihren gesunden Instinkten und emotionalen Impulsen zu kommen.


Sind wir permanent unter Stress, werden Impulse unterdrückt und wir haben Dauer-Verspannungen bzw. Faszien und Muskeln in "Kampfstimmung"

Die Folgen von Dauerstress sind nicht zu unterschätzen:

  • langsamere Verdauung (Reizungen, Entzündungen, Magengeschwüre)
  • Diabetes Typ 2
  • Heisshunger Attacken
  • Osteoporose
  • Antriebslosigkeit
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Herzinfarktrisiko steigt
  • Schlaganfall


ABER: so weit muss es ja gar nicht kommen!


Beobachte Dich:

Was sind Deine Stressauslöser?

Welche Körpersignale nimmst Du an Dir wahr?

Welche Strategien können Dir dabei helfen, besser mit Stress umzugehen?


  • Unsere Welt ist hektisch, schnelllebig, fordernd. Aber es liegt an Dir Dich dafür zu entscheiden, Deinem Körper und Dir die Aufmerksamkeit zu schenken, die er für seine mentale Gesundheit, sein Wohlbefinden benötigt. Du selbst bist verantwortlich für einen liebevollen Umgang mit Dir. Nimm diese Verantwortung ernst, wenn Du nicht früher oder später mit einer totalen Erschöpfung (=Burnout) für eine längere Zeit ausgeschaltet sein willst.

Wusstest Du, dass jedes Gefühl körperlich wahrnehmbar ist?

Dein Körper ist schlauer als Dein Verstand und ein perfektes Frühwarnsystem


Angst:
Herzrasen

Wut: Anspannung der Gesichtsmuskulatur, geballte Fäuste

Freude: Entspannung der Gesichtsmuskulatur, Lächeln

Liebe: Schmetterlinge im Bauch


Mögest Du Dich, Deinen Körper und Deine Bedürfnisse wahrnehmen und spüren können.


Das wünsche ich Dir. Achte auf Dich. Du Einzigartige. Du hast diesen einzigartigen Körper, einen individuellen wundervollen Geist und ein Seelchen dass sonst keine hat. Behandle Dich so wie Du Deinen Lieblingsmenschen behandelst und ihr werdet eine lange Freundschaft auf Augenhöhe haben.


Ich bin für Dich da, wenn Du Hilfe bei Deinem Weg hin zu Körperachtsamkeit und Stressbewältigung benötigst. Melde Dich.


Deine Michaela

Mail!
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