We are family - wie ihr gemeinsam
Stärken und Zusammenhalt
fördern könnt

Gemeinsam schönes (er)schaffen und Bindung stärken.
In meinem letzten Blogartikel "Pubertier-Midlife Crisis - und mittendrin DU" hatte ich sie bereits angekündigt: Übungen bzw. kreative Beschäftigungen für euren Familienalltag:
Für die Momente, in denen ihr Zeit und Ruhe habt. Denen kein Streit voraus geht. Für Momente, in denen ihr Lust auf Miteinander habt. Ihr seid bereit. Ihr seid in diesem Moment in einer guten Verbindung.
Das kann an einem Tag am Wochenende sein, zu einer Tageszeit, die für euch passt. Vielleicht macht ihr es euch gemütlich. Vielleicht hat jeder in diesem Moment sein/ihr Lieblingsgetränk am Start. Vielleicht habt ihr euch kleine Snacks zubereitet. Vielleicht läuft im Hintergrund leise Musik.
Außerdem für Dich: die wunderschöne Kurzgeschichte "Mahatma Gandhi und der zuckerkranke Junge", ganz am Ende der Übungsreihe.
Eine Geschichte die mir ganz deutlich bewusst macht, dass man manche Dinge erst verstehen kann, wenn man sie selbst erlebt hat....
Bereit? Los geht's:

Übung 1:
- Jedes Familienmitglied malt (jeder für sich von sich selbst) ein Selbstportrait.
- Danach stellt sich jedes Familienmitglied nacheinander anhand seines Portraits vor
- und nennt dabei auch seine Stärken.
- Die anderen Familienmitglieder ergänzen wertschätzende Punkte.

Übung 2:
- Ihr malt als Familie gemeinsam euer Familienportrait
- Ihr lasst einander aussprechen, sammelt Vorschläge, findet Kompromisse, ihr entscheidet gemeinsam, jeder darf malen
Diese Übung wird euer Wir-Gefühl verstärken.

Übung 3:
- Ihr erstellt ein neues Fotoalbum aus folgenden Bildern:
- aus der Kindheit von euch Eltern
- aus aktuellen Kinderfotos der jetzigen Familie
Entdeckt Gemeinsamkeiten (seht ihr Ähnlichkeiten? Habt ihr Kleidung, Lieblingsspielzeug, Bücher etc. an eure Kinder weitergegeben? Habt ihr ähnliche Ausflüge unternommen?...) und lernt euch besser kennen.

Übung 4:
- Erinnert ihr euch noch an eure Stärken aus Übung 1 ?
- Malt nun ein gemeinsames Familienwappen:
- findet dazu Symbole, Tiere oder Pflanzen, die eure Familie symbolisieren
- wählt einen Sinnspruch
- einigt euch auf die Farben, die die Familie repräsentieren sollen
Findet Gemeinsamkeiten, die euren Familienzusammenhalt stärken werden!

Übung 5:
- Jedes Familienmitglied sucht sich für jedes andere Familienmitglied ein Tier aus
Bei der Frage nach der Wahl der Tiere erfahren alle Familienmitglieder, wie sie wirken und von anderen wahrgenommen werden.
Sehr interessant...das Bild verrät, was meine Kinder für mich ausgesucht haben. Lustiger ist noch, welches Tierbild für den Papa gefunden wurde 😂

Übung 6:
- Ihr malt als Familie ein Fahrzeug, mit dem ihr euch gemeinsam durchs Leben bewegt
- Jeder zeichnet seine eigene Position im Fahrzeug ein
Ihr werdet euch euren Aufgaben, Positionen und eventuellen Veränderungswünschen bewusst werden.
Na, sind hier Ideen für euch dabei?
Du wirst sehen, ihr werdet ins Gespräch kommen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, denn ich selber habe einige der Übungen mit meiner Familie im letzten Herbstferien-Urlaub gemacht. Bilder bleiben im Kopf, regen zum Nachdenken an, lassen sich in der Wohnung bzw. im Haus aufhängen.
Stellt euch im Nachgang bitte folgende Fragen:
- welche Erfahrungen habt ihr miteinander gemacht?
- wie ist es euch ergangen, was habt ihr herausgefunden, erlebt?
- wie fühlt ihr euch? Wie habt ihr euch vor, während und nach der Übung gefühlt?
- sind alle zufrieden mit dem Ergebnis?
- Was war die größte Herausforderung?
- Wo war die größte Unsicherheit?
- Was konntet ihr lernen
- Seht ihr die anderen jetzt mit anderen Augen?
- Wollen wir die Übung nach einer gewissen Zeit wiederholen bzw. anpassen?
- Habt ihr noch andere Ideen?
Wenn euch Übungen im ersten Moment nichts gebracht haben:
- Was genau heißt "nichts gebracht"?
- Was waren Deine/eure Erwartungen?
- Habt ihr den richtigen Moment abgepasst?
- Woran genau lag es?
- Ist sie wirklich nicht gelungen oder ist sie euch nicht gut genug ausgeführt?
- Was könntet ihr ändern/anpassen?
- Wollt ihr es nochmal versuchen? Was müsste dann anders sein?
Und jetzt, wie versprochen. Eine Geschichte. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Spaß damit. Wenn Dir mein Artikel gefallen hat, dann schreibe mir gerne eine kleine Nachricht oder melde Dich bei mir, wenn ich euch auf eurem oder Deinem Weg ein kleines Stück begleiten darf. Ich freue mich auf Dich.
Storytelling...

Mahatma Gandhi und der zuckerkranke Junge
Eines Tages soll eine Mutter ihren 15jährigen Sohn zu Mahatma Gandhi gebracht haben. Der Arzt hatte dem Jungen jeglichen Zuckerkonsum verboten, andernfalls sei sein Leben in Gefahr. Da der Junge sich aber weiterhin täglich mit Süßigkeiten vollstopfte, hoffte die Mutter, dass Gandhi ihr helfen könne. Dieser hörte ihr aufmerksam zu und erklärte dann: „Im Moment kann ich nichts für euch tun. Kommt in einer Woche wieder vorbei.“ Als sie wieder bei ihm vorsprachen, nahm Gandhi den Jungen zur Seite und unterhielt sich längere Zeit mit ihm. Und seitdem rührte dieser schlagartig nichts Süßes mehr an. „Gandhi, wie hast du das gemacht?“ fragten seine Jünger. „Ganz einfach“, antwortete dieser. „Ich habe mir selbst 1 Woche lang alles Süße enthalten, und als ich dann mit dem Jungen sprach, wusste ich, was das bedeutet, und konnte die richtigen Worte finden.“
Aus: Storytelling – Konflikte lösen mit Herz und Verstand (Autorin: Hanna Milling, Wolfgang Metzner Verlag). Geschichte in eigenen Worten (HM) frei wiedergegeben. Aus Tiziano Terzani +491633093347, „Noch eine Runde auf dem Karussell – Vom Leben und Sterben, c Hoffmann und Campe 2013. München: Goldmann
Deine Michaela